Honig ein Gesundes Naturprodukt
Honig die Speise der Götter - was ist Honig?
Honig ist ein von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge und als Wintervorrat aus dem Nektar von Blüten oder Honigtau erzeugtes Lebensmittel. Bienenhonig wird von Honigbienen "hergestellt". Die Bienen sammeln Nektar* und Honigtau** und verarbeiten diese Substanzen zu Honig. Dabei wird dem gesammelten Nektar Wasser entzogen und es werden körpereigene Enzyme zugesetzt. Das Zusammenspiel dieses Verarbeitungsvorganges erzeugt aus dem Nektar und dem Honigtau den begehrten und wertvollen Honig. Er besteht aus etwa 200 verschiedenen Inhaltsstoffen, wobei die Zusammensetzung je nach Honigsorte und Region sehr unterschiedlich ist. Die mengenmäßig wichtigsten Inhaltsstoffe sind Fruchtzucker (27 % bis 44 %), Traubenzucker (22 % bis 41 %) und
Wasser (ca. 18 %).
*Was ist Nektar:
Nektar ist eine süße Flüssigkeit, die hauptsächlich von Pflanzen produziert wird. Diese zuckerhaltige Flüssigkeit wird von den Nektarien, speziellen Strukturen, die sich oft im Blütenbereich der Pflanzen befinden, ausgeschieden. Der Hauptzweck des Nektars ist es, Bestäuber wie Bienen, Schmetterlinge, Kolibris und andere Tiere anzulocken. Wenn diese Tiere den Nektar als Nahrungsquelle nutzen, bestäuben sie oft unbeabsichtigt die Pflanzen, indem sie Pollen von einer Blüte zur nächsten tragen.
**Was ist Honigtau:
Honigtau ist eine klebrige Flüssigkeit, die von einigen Insektenarten wie Blattläusen, Schildläusen und Zikaden ausgeschieden wird. Diese Insekten ernähren sich von dem Saft verschiedener Pflanzen, indem sie mit ihren stechend-saugenden Mundteilen in die Phloemleitbahnen, die zuckerhaltigen Leitungsbahnen der Pflanzen, eindringen. Sie verdauen nur einen Teil der aufgenommenen Nährstoffe, insbesondere die Proteine, während der Großteil der Zucker ungenutzt bleibt und als Honigtau ausgeschieden wird.
Honig ein naturbelassenes Produkt
Dem Naturprodukt Honig darf nichts hinzugefügt oder entzogen werden, das bestimmt die Honigverordnung. Deshalb sind eigentlich alle Honige BIO, auch wenn der Begriff nur nach Zertifikat benutzt werden darf. Nur das Filtern von gröberen Verunreinigungen ist erlaubt. Der Imker entnimmt dem Bienenstock die gefüllten Waben. Die Wachsschicht, mit der die Zellen verschlossen sind, wird entfernt, dann kann der Honig geschleudert werden. Das funktioniert nur, wenn der Honig ähnlich warm ist wie in der Bienenwohnung, also etwa 35 Grad. Der Begriff kaltgeschleudert, mit dem auf manchen Honigen geworben wird, ist deshalb nach Honigverordnung nicht erlaubt.
Weitere Inhaltsstoffe: andere Zuckerarten, Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Farb- und Aromastoffe.
Honig kann flüssig oder auch fest kristallisiert sein. Dies hängt hauptsächlich von dem Verhältnis der beiden Einfachzucker Frucht- und Traubenzucker zueinander ab, aber auch davon, wie der Honig vom Imker verarbeitet und gelagert wird. Kristallisationskerne wie Pollen sind für das Kristallisieren wichtig. Ein kristallisierter Honig ist ein Qualitäts-Kennzeichen.
Was ist so wertvoll am Bienenhonig?
Bienenhonig besteht zu einem Großteil aus Zucker, aber es ist spezieller Zucker und mit dem Haushalt Kristallzucker nicht zu vergleichen. Als Energielieferant sind Kohlenhydrate, also Zucker, unentbehrlich. Honig hat gleich viele unterschiedliche Zuckerarten als Bestandteil. Kristallzucker besteht dagegen nur aus einem Zucker, der Saccharose. Beim verzehr von Zucker wird dieser, je nach Zuckerart schnell (Traubenzucker) oder langsamer (Stärke, Kartoffelstärke, Maisstärke) vom Körper verarbeitet. Da Bienenhonig aus vielen Zuckerarten besteht, wird der Organismus über einen länger andauernden Zeitraum, mit Zucker versorgt also die zugeführte Energie ist länger für die Muskeltätigkeit verfügbar.
Was ist Sortenhonig?
Die Bezeichnung für Honig richtet sich insbesondere nach der botanischen und regionalen Herkunft des Honigs. Honig aus Deutschland, "echter Deutscher Honig" ist ein eingetragenes Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes. Gegenüber Honig aus EU-Staaten und nicht-EU-Staaten (insbesondere Überseehonige). Besonderer Honige die aus Massentrachten gewonnen wurden und mindestens 60 % Honig (Nektar der gleichen Pflanze) enthalten werden als Sortenhonige bezeichnet und in den Handel gebracht.
Was ist sortenreiner Honig?
Haben Bienen eine gute Nektarquelle wie etwa Raps, Linde oder Heide gefunden, suchen sie diese immer wieder auf. Solch eine feste Quelle nennen Imker Tracht. Liegt der Anteil einer Tracht im Honig bei 60 % oder höher, spricht man von sortenreinem Honig. Anteile anderer Honige nennt man Beitracht. Insgesamt unterscheiden Imker mehr als 40 Sortenhonige in Deutschland. Diese Sortenhonige können über den Anteil des Pollens im Honig bestimmt werden. Imker steuern, auf welchen Blüten ihre Bienen Nektar sammeln, indem sie Blütenflächen an wandern. Denn die Tiere fliegen in der Regel nur wenige Kilometer weit. Deshalb transportieren Imker ihre Bienenstöcke, die Beuten, gezielt zu bestimmten Standorten wie etwa an den Rand von Rapsfeldern oder eines Sonnenblumenfeldes.
Wie entstehen Sortenhonige?
Bienen befliegen zahlreiche Trachtquellen im Umkreis von 2 bis 3 km des Bienenvolkes, um Nektar, Honigtau und Pollen einzutragen. Honigbienen sind blütenstet, d.h., eine Biene besucht während eines Ausfluges nur Blüten derselben Pflanzenart. Was besonders für die Bestäubung wichtig ist, so fern die angesteuerten Pflanzen auch genügend Sammelgut offerieren und weiterhin attraktiv genug sind, bleibt die Biene auch bei den weiteren Flügen dieser Pflanzenart treu. Neben der Blütenstetigkeit (Artstetigkeit) sind Sammelbienen auch Orts-stet. Erfolgreiche Sammelbienen rekrutieren mittels des Bienen Schwänzeltanzes weitere Bienen des Bienenstockes, welche ebenfalls dann die auserwählte Trachtquelle / Massentracht anfliegen. Herrscht in dem Flugkreis eine Pflanzenart stark vor (z.B. Massentracht von Raps, Linde, Robinie oder Heide), kann das Ergebnis aufgrund des Trachtangebotes sowie des oben beschriebenen Sammelverhaltens der Bienen ein Sortenhonig sein. Allerdings kann man nicht allein aufgrund der Tatsache, dass die Bienenvölker an ein Rapsfeld oder einen Robinienhain gestellt wurden, davon ausgehen, dass ein entsprechender Sortenhonig geerntet wird. Es ist ohne weiteres möglich, dass trotz eines aus imkerlicher Sicht großen Sonnenblumenfeldes die Bienen eine ganz andere, ergiebigere oder attraktivere Tracht quelle (z.B. ein Feld) bei ihren Erkundungsflügen entdeckt haben und diese Nektarquelle auch anfliegen. Natürlich fliegen einige Bienen auch auf das Sonnenblumenfeld, aber die Mehrzahl konzentriert sich auf die andere Tracht. Erst eine Honiganalyse auf die botanische Herkunft kann Sicherheit geben. Bienen nutzen, wie oben dargelegt, bestimmte Trachten intensiv, aber nie allein. Dem trägt der Gesetzgeber in der Honigverordnung Rechnung, indem für Sortenhonige nicht die Ausschließlichkeit verlangt wird, sondern nur ein Überwiegen (>60 %) des Nektar-Anteils bzw. Honigtau-Anteils, dessen Name der Honig tragen soll. Im Gegensatz dazu muss ein Honig mit einer regionalen Herkunftsangabe ausschließlich, also zu 100 %, aus der angegebenen Region (Deutschland) stammen.